Bald ist es so weit: Die Hauptergebnisse des Projekts werden im Buch "Geschlecht als widersprüchliche Institution. Neo-institutionalistische Implikationen zum Gender-Cage in Organisationen" 2018 veröffentlicht werden.
Zum Buch:
Mit der Transformation von Industriegesellschaften sind auch die Geschlechterverhältnisse in Bewegung geraten. Organisationen stehen daher zunehmend unter Druck, Fortschritte in Sachen Gleichstellung zu erzielen. Es stellt sich also die Frage, ob und inwieweit sie weiterhin Orte der (Re-)Produktion traditioneller Geschlechternormen und -strukturen bleiben oder zur Transformation des „Gender Cage“ beitragen.
Das Buch bietet aktuelle Forschungsbefunde und neo-institutionalistische Erklärungsansätze zur Re- und Neukonfiguration von Geschlechterdifferenzierungen in Organisationen. Im ersten Teil werden neo-institutionalistische Kernkonzepte (u.a. Institution, Feld, Isomorphie, Entkopplung) aus einer Geschlechterperspektive näher bestimmt. Der zweite Teil konzentriert sich auf den Umgang mit gesellschaftlichen Gleichstellungserwartungen in For- und Non-Profit-Organisationen und zeigt paradoxe Entwicklungen auf. Der Band liefert neue Erkenntnisse zur Widersprüchlichkeit der Institution Geschlecht.
Mit Beiträgen von:
Nathalie Amstutz, Ortrun Brand, Helga Eberherr, Maria Funder, Roswitha Hofmann, Melanie Nussbaumer und Hanna Vöhringer.
Am 18.11.2017 hat unsere Kollegin Melanie Nussbaumer anlässlich der Bildungstagung SP (Sozialdemokratische Partei der Schweiz) Frauen St. Gallen einen Vortrag zu Gleichstellungspolitische Herausforderungen in der Schweiz gehalten.
Im Juli 2017 präsentieren unsere Kolleginnen Hanna Vöhringer und Nathalie Amstutz wichtige Erkenntnisse aus dem Projekt und darüber hinaus: "Talk and silence: logics of appropriateness, heteronormativity and equality discourses".
EGOS (European Group for Organizational Studies) Konferenz 2017 in Kogenhagen (Copenhagen Business School)
Das neue Buch "Neo-Institutionalismus - Revisited" ist erschienen! Mit Beiträgen von unseren Kolleg_innen Maria Funder, Nathalie Amstutz, Helga Eberherr, Ralf Wetzel und anderen Expert_innen auf dem Gebiet des genderkritischen Neo-Institutionalismus.
Die Wirtschaftsuniversität Wien führte zusammen mit der Gleichbehandlungsanwaltschaft am 11. Mai 2017 eine Veranstaltung durch, wo aktuelle Umsetzungsstrategien und Anwendungsmöglichkeiten von Diversität und Gleichstellungsmaßnahmen in der organisationalen Praxis beleuchtet wurden: Können Unternehmen und Institutionen das Gleichbehandlungsrecht im Sinne eines Diversitätsansatzes nützen? Welche aktiven personal- und marketingpolitischen Strategien verfolgen Unternehmen zur Implementierung einer diversitäts- und gleichstellungsorientierten Unternehmenskultur? Welche Fragen zu den aktuellen Herausforderungen an Diversität beschäftigen profitorientierte Unternehmen wie auch politiknahe Institutionen? Lassen sich diese Ansprüche nach Diversität, Gleichstellung und Gleichbehandlung zusammenführen?
Unsere Kollegin Helga Eberherr lieferte in ihrem Vortrag wichtige Informationen und Gedankenanregungen zu „Teilhabe Nutzen – Zum Nutzen von Teilhabe“.
Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift für Diversitätsforschung und -management (ZDFM) / Diversitatis ist erschienen. Mit Beiträgen von:
sowie einer Buchankündigung zu:
Vom 28.9. bis 30.9. 2017 findet an der Universität Köln die erste gemeinsame Tagung der Fachgesellschaften für Geschlechterforschung/-studien aus den Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz statt. Wir leiten dort zwei Panel und stellen wesentliche Ergebnisse aus unserem Forschungsprojekt vor.
"Organisation von Diversität und Inklusion I"
"Organisation von Diversität und Inklusion II"
Mehr Infos: http://gestik.uni-koeln.de/sites/gestik/user_upload/GFWebEnd.pdf
Ende 2016 ist das Buch "Genderpolitik. Konzepte, Analysen und Befunde aus Wirtschaft und Politik" von Elke Wiechmann (Herausgeberin) erschienen. Darin haben auch unsere Kolleginnen Artikel veröffentlicht:
"Walk the Talk" oder "Sagen ist nicht immer gleich Tun" war eines der Hauptthemen an der Praxistagung in Olten. Hierzu kann der Bericht in der Zeitschrift personalSchweiz (Ausgabe 5 2016) nachgelesen werden.
Am 9.-10. Juni 2016 fand in Olten, Schweiz die Praxistagung "Walk the Talk - Zwischentöne organisationaler Geschlechtergleichstellung" statt. Dabei konnten wir die Forschungsresultate des Projekts "Gender Cage - Revisited" einem interessierten und kritischen Publikum aus der Praxis vorstellen und diskutieren. Dieser Austausch war für uns Forschende sowie für die Praxis fruchtbar und wertvoll.
Die Präsentationen sowie weiteres Bildmaterial finden Sie unter www.fhnw.ch/wirtschaft/walk-the-talk (unter Unterlagen und Eindrücke der Tagung).
Soeben ist ein Interview mit Prof. Dr. Nathalie Amstutz zum Projekt in der Zeitschrift personal Schweiz, das Magazin für die Schweizer Personalpraxis (Ausgabe 3, Mai 2016) erschienen.
Im Rahmen des Projekts sowie im Anschluss an den Workshop vom Herbst 2015 in Frankfurt "Neo-Institutionalimsu - Revisited" sind zwei Publikationen in Vorbereitung, welche vemutlich im Herbst 2016 veröffentlicht werden:
Buchpublikation des Projekts: Amstutz, Nathalie/Eberherr, Helga/Funder, Maria (2017, Hrsg. - in Vorbereitung): Geschlecht als widersprüchliche Institution. Neoinstitutionalistische Implikationen zum Gender Cage in Organisationen. Baden-Baden: Nomos.
In der Rezensionszeitschrift für Frauen - und Geschlechterforschung "querelles-net", Jg 17, Nr. 1 (2016), erschien kürzlich eine Rezension unserer ersten Publikation "Gender Cage - Revisited". Wir danken Heike Kahlert für die tiefgehende Auseinandersetzung mit dem Handbuch.
Die öffentliche Tagung bildet den Abschluss des "Gender Cage - Revisited - Projekts" und bietet eine Reflexionsbasis für die Ausgestaltung von Diversitypolitiken, von Entscheidungsfindungsprozessen und für die Umsetzung von Massnahmen zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Organisationen. An der Tagung werden die neuesten Forschungsresultate präsentiert und in Ateliers mit der betrieblichen Praxis (Unternehmen, Non-Profit-Organisationen, Diversity Management) und interessierten Forschungskreisen diskutiert.
In der Soziologischen Revue 2015, 38 (4) wurde unsere erste Buchpublikation "Gender Cage - Revisited. Handbuch zur Organisations- und Geschlechterforschung" rezensiert. Wir danken Prof. Dr. Ursula Müller für die differenzierte Auseinandersetzung mit dem Handbuch.
Vom 15. - 17. Oktober 2015 wurde im Rahmen des Projektes in Frankfurt am Main ein spannender dreitägiger Workshop zum Thema "Neo-Institutionalismus - Revisited. Bilanz und Weiterentwicklungen aus der Sicht der Geschlechterforschung" durchgeführt. Neben dem ganzen DACH-Projektteam wurden verschiedene Expertinnen und Experten aus dem deutschsprachigen Raum eingeladen, mit uns die vielfältigen Anstrengungen zu neo-institutionalistischen und genderorientierten Theoriekonzepten zusammenzubringen und aktuelle Forschungsbefunde zu diskutieren.
Hier finden Sie das Programm.
Weitere Fotos finden Sie hier.
Bildlegende
hinten, von links: Brigitte Liebig, Edeltraud Ranftl, Lisa Knoll, Daniela Rastetter, Jeanette Trenkmann, Ursula Offenberger, Julia Nentwich, Ralf Wetzel, Katja Hericks, Melanie Nussbaumer, Nathalie Amstutz, Steffen Dörhöfer, Hannah Mormann, Raimund Hasse
vorne, von links: Johanna Hofbauer, Stefanie Hiss, Ilona Horwath, Kristina Walden, Helga Eberherr, Anette von Alemann, Ursula Müller, Roswitha Hofmann, Maria Funder, Hanna Vöhringer, Nina Hossain, Zuhal Demir
Melanie Nussbaumer und Helga Eberherr haben am Research Workshop "Translating Organizational Change: Methodological Discussions and Empirical Examples" eine Präsentation zu den methodologischen Fragestellungen des Projektes mit dem Titel "Neoinstitutional theory at work in research on the "gendercage revisited" gehalten und eine spannende Diskussion in einem kleinen Kreise von Forscherinnen, die sich mit Geschlechterverhältnissen in Organisationen befassen, führen können.
Mehr Infos zum Research Workshop hier
In der aktuellen Ausgabe des Ariadne-Newsletter vom September 2015 wurde die Publikation "Gender Cage - Revisited" vorgestellt. Die Besprechung finden Sie hier.
The Idea: “Translation” is a broadly discussed concept in Organization Studies as well as in Science and Technology Studies. It is used to explain how change and stability unfold processually and at the same time.
Gendercage - revisited represented by: Helga Eberherr (Vienna, Austria) and Melanie Nussbaumer (Olten, Switzerland): Neoinstitutional theory at work in research on the “gendercage revisited”
3-4 September 2015, University of St. Gallen, Switzerland
Click here for more information.
Vielfalt, Diversifizierung, (Ent)Solidarisierung in der organisationalen Diversitätsforschung:
Eine Standortbestimmung im deutschen Sprachraum, Teil 2
(Fortsetzung der Diskussion um dieses Schwerpunkthema des letzten Vernetzungstreffens an der WU Wien im November 2014)
Beitrag: Eberherr, Helga, WU Wien, Gender Cage – revisited: Zur Rekonfiguration von Geschlechterdifferenzierungen in Organisationen postmoderner Gesellschaften
Weitere Informationen zur Veranstaltung sowie ein ausführliches Tagungsprogramm finden Sie hier.
"Walk the talk: Umsetzung von Gleichstellung in Organisationen.Neue Forschungsergebnisse und Handlungsperspektiven" in Olten - CH
Ansprechpartnerin für Rückfragen: Melanie Nussbaumer
Vom 24.-26. Juni 2014 fand zum achten Mal eine der wichtigsten internationalen interdisziplinären Konferenzen in der Geschlechter- und Organisationsforschung statt. Diese Konferenz mit dem Titel „Gender Work and Organisation“ wird alle zwei Jahre an der Keele University in England organisiert und zählt zu den Fixpunkten im Konferenzjahr für Forscher und Forscherinnen im Feld der „Gendered Organisation“.
Das DACH Team bewarb sich erfolgreich bei der GWO 2014 und organisierte einen eigenen Stream zum Thema «Reframing Gender (in)equality in (post)modern times» mit sechzehn Referenten und Referentinnen aus unterschiedlichsten Teilen der Welt (Europa, Asien und Südamerika). Diese Austauschplattform ermöglichte es uns, unser DACH Projekt einer internationalen Fachwelt zu präsentieren und zur Diskussion zu stellen sowie wertvolles Feedback und weiterführende Anregungen für die aktuelle Forschungsarbeit mit nach Hause zu nehmen.
Weiterführende Links: GWO
Hanna Vöhringer represented the "Gender Cage - revisited" project at the 5th Laemos Colloqium in Kuba.
Please find the full article here.
Focus Interview: Prof Dr Nathalie Amstutz: Fascinating and complex tri-national research project «Gender Cage» to investigate Persistence Gender Inequality
DACH-projects are quite a special form of research projects in Europe. The name refers to the participating countries Germany (D), Austria (A) and Switzerland (CH). Achieving the support, funding, cooperation and colleagues from universities and national research foundations in three different countries is „a challenge“.
Please find the full article here.
Herausgegeben von Prof. Dr. Maria Funder (Band 1 der Schriftenreihe „Arbeit, Organisation und Geschlecht in Wirtschaft und Gesellschaft“, 2014).
Das Handbuch vermittelt einen Überblick über klassische und aktuelle sozialwissenschaftliche Theorieangebote, Analysen und Debatten zur Organisations- und Geschlechterforschung.
Die Kategorie Geschlecht spielt bis heute in der deutschsprachigen Organisationsforschung kaum eine Rolle. Ziel des Handbuchs ist es, diese Lücke zu schließen und einen längst fälligen Dialog zwischen Organisations- und Geschlechterforschung zu eröffnen. Vorgestellt werden einschlägige Studien der feministischen Organisationsforschung sowie ausgewählte zeitgenössische Theoriekonzepte (u.a. Systemtheorie, Strukturationstheorie, Neo-Institutionalismus), um Aufschluss über Prozesse der Reproduktion, Erosion und Neukonfiguration der Geschlechterverhältnisse in Organisationen zu gewinnen. Darüber hinaus wird ein Einblick in den aktuellen Diskurs über Diversity Management und Intersektionalität gegeben.
Mit Beiträgen von:
Nathalie Amstutz, Maja Apelt, Steffen Dörhöfer, Helga Eberherr, Maria Funder, Edeltraud Hanappi-Egger, Johanna Hofbauer, Roswitha Hofmann, Christiane Jüngling, Gertraude Krell, Brigitte Liebig, Florian May, Edeltraud Ranftl, Daniela Rastetter, Sylka Scholz, Regula Spaar, Ralf Wetzel und Elke Wiechmann.
Weitere Informationen zum Buch finden Sie hier und eine Bestellmöglichkeit hier.
Mit der modernen Industriegesellschaft sind auch die Geschlechterverhältnisse in Bewegung geraten", sagt Soziologieprofessorin Dr. Maria Funder von der Uni Marburg. Sie leitet das europäische Verbundprojekt "Gender Cage - revisited". An dem Ende Oktober gestarteten Forschungsvorhaben sind neben dem Marburger Team Arbeitsgruppen der Wirtschaftsuniversität Wien und der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz beteiligt.
Untersucht wird, ob und wie sich die Geschlechterverhältnisse in Unternehmen und Organisationen wandeln. Aufgrund von Webseiten und Selbstdarstellungen von Unternehmen könne man den Eindruck bekommen, in Bezug auf die Gleichstellung sei dort bereits alles in bester Ordnung. Gleichstellungsbeauftragte und hohe Frauenanteile im Management scheinen selbstverständlich. Auch Familie und Beruf lassen sich vereinbaren. Doch ist dem tatsächlich so? Oder handelt es sich um Augenwischerei und geschickte Marketingmaßnamen der Konzerne? Die beteiligten Wissenschaftler gehen davon aus, dass die geänderten gesellschaftlichen Erwartungen neue Hierarchiemodelle der Geschlechter hervorbringen und tradierte Strukturen, Handlungsmuster und Leitbilder infrage stellen. Bislang hätten es Organisationen nicht nur verstanden, Hierarchien zu rechtfertigen, sagen die Wissenschaftlerinnen. Sie hätten auch Egalitätsmythen geschaffen und Fassaden der Gleichbehandlung errichtet, hinter denen sich vielfältige Formen von Diskriminierung verbergen. Es stelle sich "erneut die Frage nach dem unsichtbaren Käfig, dem sogenannten Gender Cage, geschlechtsbezogener Rollenzuschreibung und Arbeitsteilung", sagt die Marburger Politikwissenschaftlerin Ortrun Brand, die ebenfalls an dem Projekt mitarbeitet. "Uns interessiert vor allem, ob alles beim Alten bleibt, ob sich die Gitterstäbe allmählich auflösen oder doch nur neue Egalitätsmythen entstehen", sagt Soziologin Kristina Walden aus Marburg.
Untersucht werden soll die Gleichstellungspolitik von Internationalen Konzernen sowie Nicht-Regierungsorganisationen und Stiftungen. Dabei werden jeweils acht Einrichtungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz unter die Lupe genommen. In Interviews, Beobachtungen und Befragungen von Beschäftigten verschiedener Hierarchieebenen sollen möglichst viele Facetten aus dem beruflichen Alltag abgebildet werden. "Unser Ziel ist es, ausgewählte Organisationstypen zu vergleichen und Wandlungsprozesse der Geschlechterverhältnisse in Organisationen zu identifizieren", sagte Maria Funder.
Die länderübergreifende Studie läuft zunächst über drei Jahre und wird mit rund einer Million Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem Schweizerischen Nationalfonds und dem österreichischen Forschungsfonds gefördert. Die Arbeitsgruppe von Maria Funder erhält davon rund 450 000 Euro.
Erschienen in: duz Magazin 12/13 vom 22. November 2013
Die Hochschule für Wirtschaft FHNW untersucht in Zusammenarbeit mit Arbeitsgruppen aus Deutschland und Österreich, wie sich Geschlechterverhältnisse in Unternehmen wandeln. Das Forschungsprojekt „Gender Cage – revisited“ ist ein vom Schweizerischen Nationalfond (SNF), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) kofinanziertes Projekt.
„Die Ausgangslage ist widersprüchlich: Alle Akteurinnen und Akteure der Arbeitswelt in der Schweiz, Deutschland und Österreich scheinen sich einig zu sein: Gleichstellung ist selbstverständlich, da müsste es nichts zu diskutieren geben. Zugleich zeigt sich, dass Betriebe, Verwaltungen und Organisationen nach wie vor über stark geschlechtersegregierte Funktionen, Führungs- und Kadergremien verfügen. Wie kommt das? Und was geschieht in Unternehmen angesichts dieses selbstverständlichen Anspruchs an Gleichstellung und dem entsprechenden Druck von aussen?“ umschreibt Nathalie Amstutz, Dozentin am Institut für Personalmanagement und Organisation (PMO) und Projektleiterin des schweizerischen Projektteils die Fragestellung.
Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich veränderte gesellschaftliche Erwartungen in einem Umbau von sogenannten Geschlechterregimen widerspiegeln. Aber auch, dass neue Hierarchiemodelle tradierte Strukturen, Handlungsmuster und Leitbilder infrage stellen. Die Studie untersucht, wie Organisationen unterschiedlicher Branchen mit dem gesellschaftlichen Gleichstellungsdruck umgehen. Zu diesem Zweck wird ein neues Beobachtungs- und Analyseinstrumentarium entwickelt, um innerbetriebliche Verarbeitungsformen und Transformationen gesellschaftlicher Erwartungen zu erfassen. „Unser Ziel ist es, ausgewählte Organisationen zu vergleichen, um so mehr über Geschlechterverhältnisse beispielsweise bei der Personalauswahl zu erfahren. Daraus lassen sich Handlungsempfehlungen für Unternehmen entwickeln, die auch in unsere Beratungen einfliessen werden“, erläutert Hanna Vöhringer, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Team der FHNW.
Neben der Fachhochschule Nordwestschweiz beteiligen sich Arbeitsgruppen der Wirtschaftsuniversität und der Phillipps-Universität Marburg an dem Vorhaben. Der Theorierahmen und die Unternehmen, die sich für eine Untersuchung eignen, sind Themen des ersten Verbundtreffens, das von 24.-26. Oktober 2013 in Marburg stattfindet.
Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
Hochschule für Wirtschaft
Riggenbachstrasse 16, 4600 Olten
Prof. Dr. Nathalie Amstutz
Institut für Personalmanagement und Organisation PMO
T +41 62 957 22 04 (direkt)
nathalie.amstutz@fhnw.ch
Gabriela Rüegg
Stv. Leiterin Kommunikation und Marketing
T +41 62 957 23 97 (direkt)
gabriela.rueegg@fhnw.ch
www.fhnw.ch/wirtschaft
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Europäischer Forschungsverbund unter Marburger Federführung untersucht die Gleichstellungspolitik von Unternehmen.
Marburger Sozialwissenschaftlerinnen sowie Arbeitsgruppen aus Österreich und der Schweiz untersuchen im Rahmen eines neuen Forschungsprojekts, wie sich Geschlechterverhältnisse in Unternehmen wandeln. Die „Deutsche Forschungsgemeinschaft“, der „Schweizerische Nationalfonds“ und der „Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung“ unterstützen die breit angelegte, vergleichende Studie unter dem Titel „Gender Cage – revisited“ mit gut einer Million Euro. Die Federführung liegt bei der Soziologieprofessorin Dr. Maria Funder von der Philipps-Universität; an ihre Arbeitsgruppe fließen rund 450.000 Euro.
„Mit der modernen Industriegesellschaft sind auch die Geschlechterverhältnisse in Bewegung geraten“, erklärt Projektleiterin Maria Funder zum Hintergrund des Vorhabens. Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich veränderte gesellschaftliche Erwartungen in einem Umbau von Geschlechterregimen widerspiegeln; aber auch innerhalb von Organisationen der Privatwirtschaft und öffentlichen Verwaltung stellen neue Hierarchiemodelle tradierte Strukturen, Handlungsmuster und Leitbilder infrage, konstatieren die Sozialwissenschaftlerinnen.
Bislang hätten es Organisationen nicht nur verstanden, Hierarchien zu rechtfertigen, sondern auch Egalitätsmythen zu schaffen und Fassaden der Gleichbehandlung zu errichten, hinter denen vielfältige Formen von Diskriminierung verborgen blieben. „In Anbetracht aktueller Wandlungsprozesse stellt sich erneut die Frage nach dem unsichtbaren Käfig geschlechtsbezogener Rollenzuschreibung und Arbeitsteilung, dem ‚gender cage‘“, sagt die Marburger Politikwissenschaftlerin Ortrun Brand, die an dem Projekt mitarbeitet. „Uns interessiert vor allem, ob alles beim Alten bleibt, ob sich die Gitterstäbe des ‚gender cage‘ allmählich auflösen oder doch nur neue Egalitätsmythen entstehen“, ergänzt die Soziologin Kristina Walden, die ebenfalls zum Team des Marburger Teilvorhabens gehört.
Die Projektbeteiligten wollen untersuchen, wie Organisationen auf den zunehmenden gesellschaftlichen Gleichstellungsdruck reagieren. Zu diesem Zweck soll ein neues Beobachtungs- und Analyseinstrumentarium entwickelt werden, um innerbetriebliche Verarbeitungsformen und Transformationen gesellschaftlicher Erwartungen zu erfassen. „Unser Ziel ist es, ausgewählte Organisationstypen zu vergleichen und Wandlungsprozesse der Geschlechterverhältnisse in Organisationen zu identifizieren“, erläutert Maria Funder. Neben der Philipps-Universität beteiligen sich Arbeitsgruppen der Wirtschaftsuniversität Wien und der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz an dem Vorhaben. Der Theorierahmen und die Unternehmen, die sich für eine Untersuchung eignen, sind Themen des ersten Verbundtreffens, das von 24.-26. Oktober 2013 in Marburg stattfindet.
Weitere Informationen:
Ansprechpartnerin: Professorin Dr. Maria Funder, Fachgebiet Soziologie der Wirtschaft und Arbeit
Tel.: +49 6421 28-24723
E-Mail: funder@staff.uni-marburg.de
Ortrun Brand
Tel. +49 6421 28-24310
E-Mail: ortrun.brand@staff.uni-marburg.de
Kristina Walden
Tel.: +49 6421 28-24564
E-Mail kristina.walden@staff.uni-marburg.de
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